Szenarioanalyse hilft in der Krise!

Wie man mit Hilfe von Szenarioanalysen in Krisen bessere Entscheidungen trifft!

Zukünftiges lässt sich nicht beobachten, daher bedient man sich diverser Hilfsmittel, um notwendige Einschätzungen treffen zu können. Die klassische Szenarioanalyse ist ein strategisches Controlling- und Planungsinstrument, mit dessen Hilfe mehrere mögliche zukünftige Entwicklungen sowie deren Auswirkungen auf das Unternehmensergebnis simuliert und analysiert werden können. Bei hoher Unsicherheit dienen Szenario-Analysen der Beschreibung verschiedener möglicher Zukunftsbilder. Sie ermöglichen ein strukturiertes Durchdenken und Bewerten von Varianten für die Zukunft. Das Denken in Alternativen wird dabei ebenso gefördert, wie der Blick auf Zusammenhänge und Wechselwirkungen.

Bei der Szenarioanalyse werden typischerweise drei Abbilder der Zukunft unter Berücksichtigung spezifischer Risiken und Chancen dargestellt:

  • Worst Case- oder Pessimismus-Szenario
  • Best Case oder Optimismus-Szenario
  • Base Case oder Basis-Szenario

Die Analyse ist subjektiv und hat keinen Anspruch auf Richtigkeit oder Vollständigkeit. Es geht vielmehr darum ein möglichst genaues Bild der möglichen Zukunft zu zeichnen und Wechselwirkungen zu berücksichtigen. Es empfiehlt sich ein agiles Vorgehen in mehreren Schritten:

  • Schritt 1: Szenarien aufstellen, beginnend mit dem worst case, gefolgt vom best case und zuletzt dem base case
  • Schritt 2: subjektive Bewertung der Eintrittswahrscheinlichkeiten (Summe 100%)
  • Schritt 3: Ableiten von spezifischen Handlungsmöglichkeiten für jedes Szenario: was kann heute getan werden, das bei Eintritt des jeweiligen Szenarios hilfreich sein könnte
  • Schritt 4: Austausch der eigenen Einschätzung mit KollegInnen oder im Führungskreis: Diskussion über Gemeinsamkeiten und Unterschiede, geteilte Erkenntnisse, Erweiterung der Handlungsoptionen
  • Schritt 5: Abschließender Austausch über folgende Fragen
    • Was können wir angesichts der Szenarien mit unseren vorhandenen Kompetenzen erreichen
    • Welche Bedürfnisse können wir erkennen/erahnen für die wir aufgrund unserer Kompetenzen Antworten haben
    • Welche neuen Kompetenzen gibt es jetzt aufzubauen, um sich abzeichnende Marktchancen nutzen zu können
    • Welche neuen Stakeholder (Kunden, Geschäftspartner) können und sollen wir in unseren Überlegungen berücksichtigen
    • Kann unser derzeitiges Geschäftsmodell in Zukunft noch erfolgreich sein
  • Schritt 6: regelmäßiger Review der Analyse, z. b. mittels 2-wöchentlichem Szenario-Call

Mit der Szenario-Technik erarbeiten Sie sich schrittweise unterschiedliche Bilder von der Zukunft für Ihre Märkte, den Wettbewerb und Ihr Unternehmen. Was tatsächlich passiert, lässt sich damit nicht vorhersagen, aber besser einschätzen.

Als Variante können Sie mehrere Zeitfenster in ihrer Analyse berücksichtigen und ihre Szenarien darauf abstellen: z. b. Einschätzung für 6 Monate und 3 Jahre können in der aktuellen Krise unterschiedlich aussehen und zusätzliche Informationen für Handlungsmöglichkeiten liefern. Beobachten Sie außerdem zwischen den Reviews wie Mitbewerber und wichtige Stakeholder agieren, welche Maßnahmen gesetzt werden und lassen Sie diese Informationen sukzessive in ihre Analyse einfließen.

Ziel der Szenarioanalyse ist es, dem Unternehmen die Bandbreite der voraussichtlichen Ergebnisse deutlich zu machen. Sie hilft dabei, wesentliche Risiken zu identifizieren und im Bedarfsfall gegenzusteuern. Genauso regt sie zum Überprüfen der Geschäftsmodelle und zum Ergreifen neuer Chancen an. Sie schärft den Blick des Einzelnen und stärkt durch den laufenden Austausch nicht nur den Blick auf das Wesentliche, sondern auch die Verbindung und das „Wir-Gefühl“.

 

Ich unterstütze Sie gerne dabei – vor Ort oder virtuell! 

Erika Karitnig